Heute würde man den „Orpheus Britannicus“ Henry Purcells wohl bei den Liedermachern verorten, Peter Fulda, den Komponisten und Pianisten, als zwischen Jazz und Neuer Musik changierend. Und doch eint beide eines: die dem Briten nachgesagte „tiefe Glut“, die ihn zum größten und modernsten Barockkomponisten des Inselreichs machte, obgleich er in seiner Ästhetik ein Konservativer war. Peter Fulda hingegen ist kein Konservativer, doch die „tiefe Glut“ einer Melodie, einer Harmonie, eines Liedes, bringt auch ihn zum Leuchten. In ihrer Vielseitigkeit und Erfindungskraft treffen sich beide. Um dieser „Glut“, um des tieferen Durchdringens des Musikalischen willen, stellt er (in kongenialer Partnerschaft mit dem Countertenor Johannes Reichert) zwei Trios gegeneinander – oder, besser und richtiger: Seite an Seite. Da musizieren Laute, Cembalo und Countertenor auf der barocken – Stimme, Kontrabass und Piano auf der anderen, der jazzigen Seite. Dabei entsteht aus den Kontrasten wie dem Miteinander beider Seiten wetterleuchtendes Farbspiel, nie ohne Hintersinn, und von den Mitwirkenden mit Eigenem vollendet. So erheben sich überraschende Kongruenzen zwischen den Jahrhunderten und ihrer jeweiligen Musik, die uns aufmerksam Zuhörenden neue Facetten des Briten bescheren und gleichzeitig die zeitgenössische Kunst im Barocken grundieren.