Campus Jazz mit Conny Bauer: Der gelbe Klang
Konrad „Conny” Bauer (geb. 1943 in Halle an der Saale) begann im Alter von 16 Jahren Gitarre zu spielen, nachdem die Familie1957 nach Sonneberg/ Thüringen gezogen war. In Amateur-Tanzkapellen spielte er dann außerdem Trompete, Altsaxofon, Schlagzeug, E-Bass und sang die gängigen Schlager. Seinen ersten Instrumentalunterricht nahm er 1962 im Fach Posaune bei Hans Baake. Von 1964-68 studierte Conny Bauer an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber” Posaune bei Willi Baumgärtel und Alouis Bambula. 1970 folgte Unterricht in Berlin bei Gerhard Lemke.
Seit 1973 forscht und experimentiert er nunmehr mit diesem Instrument und erschließt sich und seinem Publikum immer neue Klangwelten.
Bauer nannte seine aktuelle Soloperformance “Der gelbe Klang” und ließ sich dabei von der Experimentierfreude und Modernität des Künstlers Wassily Kandinsky und seinem gleichnamigen Bühnenstück inspirieren.
Conny Bauers Musik ist kreativ und innovativ, er erzeugt bei seinem Posaunenspiel gegensätzliche Toncharaktere, die Töne wechseln zwischen klar und eindeutig, werden hell und leicht oder tief und geerdet. Tonlinien liegen übereinander wie transparente Farbschichten, die Musik wird harmonisch und manchmal sogar meditativ.
Posaunenklänge wirken auf den Raum- Bauer fängt den Ton wieder ein, vervielfältigt ihn mit elektronischen Loops, spielt mit ihnen. Der Klang entfaltet sich im Dialog mit seiner Umgebung.
Im Jahr 2008 erschien die CD “Der gelbe Klang” zur Solomusik des Weltklasseposaunisten Conny Bauer. Dafür erhielt er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Conny Bauer spielte unter anderem bei den Orchestern und Ensembles:
Graham Collier Bigband
London Jazzcomposers Orchestra
NDR- Bigband
European Jazzensemble
Joachim Kühn- Jubilee Band
Creativ Music Orchestra USA/ Canada
East Asia Orchestra in Japan
Globe Unity Orchestra
Es entstanden Projekte mit Conny Bauer und:
Peter Brötzmann, Fred van Hove, Han Bennink, Derec Bayley
Butch Morris, Micha Mengelberg, Antony Braxton, George Lewis
Alexander von Schlippenbach, Tony Oxlay, Jon Rose, Barry Guy
Peter Kowald, Louis Moholo, Maggie Nickols, E. L. Petrowsky
Ulrich Gumpert, Günter Sommer, Uwe Kropinski, “Joe” Sachse
Louis Sclavis, Joachim Kühn, Ernst Reijseger, Johannes Bauer
Irene Schweizer, Barre Phillips
Mit dem Namen Conny Bauer sind untrennbar die Gruppen “Exis”, “FEZ”, das “K. Bauer Quartett”, das “K. Bauer Trio”, “Doppelmoppel” und das “Zentralquartett” verbunden, deren Initiator bzw. Gründungsmitglied er war.
Hier einige Aktivitäten aus den Jahren 2007/2008
unzählige Solokonzerte in Deutschland, Belgien, Italien
Auftritt mit dem London Jazz Composers Orchestra, Schweiz
Duo-Tournee mit Han Bennink, Deutschland, Österreich, Italien, Kroatien
Teilnahme an der Multimedia-Tour “Church Project” von Kent Carter und Michala Markus in Frankreich
Projekt “Echtzeitprozeß”- ein Dialog von Musik und Malerei mit Helge Leiberg
Workshop Italien
Neben dem SWR- Jazzpreis erhielt der Künstler den Verdienstorden des Landes Berlin.